Raki wird aus den Tresterrückständen der kretischen Weintrauben hergestellt. Die Tresterreste der Weinherstellung gären 2-4 Wochen in großen Fässern. Anschließend wird im Oktober und November hieraus der berühmte kretische Raki, auch Tsikoudia genannt, gebrannt.
Bei Georgios in Polirinia bei Kissamos sind zum sonntäglichen Raki-Brennen Freunde und Nachbarn eingeladen. Es wird gegrillt, erzählt und Wein getrunken.
Die Lizenz zum Raki-Brennen wird in der Familie weiter gegeben. Die Destillierapparatur, griechisch ‘Kasani‘, ist relativ einfach. Über einer gemauerten Feuerstelle gibt es einen Kessel, der mit dem gegorenen Trester und etwas Wasser aufgefüllt wird. Damit die Maische nicht anbrennt, werden auch Olivenholzzweige als unterste Lage darunter platziert. Auf den Kessel wird das große Destillier-Rohr gestülpt und mit einem Teig aus Gertenmehl abgedichtet.
Das Destillier-Rohr mündet in eine Rohr-Spirale / Kühlschlange, die in einer mit Wasser gefüllten Tonne steht. Diese Tonne wird fortlaufend mit kaltem Wasser befüllt. Der verdampfte Trester verflüssigt sich in dieser Apparatur und am Boden des Fasses läuft aus der Kühlschlange der warme Raki in die kleine, traditionelle Ton-Amphore.
Raki /Tsikoudia ist das Nationalgetränk auf Kreta. Man bekommt es in Tavernen und bei den Einheimischen angeboten. Fast unmöglich, diesem Getränk aus dem Weg zu gehen. Es sind noch schätzungsweise 1.000 ‚Kasani‘ auf Kreta in Betrieb, mit denen für den ‚Eigenverbrauch‘ Schnaps gebrannt werden darf.
Raki / Tsikoudia heißt nur auf Kreta so. Im restlichen Griechenland heißt er Tsipouro. Er ist klar, ähnlich dem italienischen Grappa und hat ca. 40 Volumenprozent Alkohol. Im Gegensatz zum türkischen Raki oder dem griechischen Ouzo enthält er kein Anis.
Auch beliebt ist der kretische ‚Rakomelo‘, ‚Raki‘ und ‚Meli‘, also Raki und Honig. Hierbei wird dem Raki Honig untergekocht, was dem Rakomelo ein süßes, süffiges Aroma gibt.
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